HE1NKEL HE 211 B-l
Verkehrsflugzeug
Auf Grund einer Wettbewerbausschreibung des Bun- bcsw’rtschoftsmiristerium entwic<elte die F’rma Hein – kol im Sommer 1958 ein Kjrzstrecken-Verkelusflugzeug, speziell ГСіг den inner cieulsdien Loflveikeln yceignct. Im Falle einer positiven Beurteilung dutch die I uft – hansa wurden finanzielle Mittel durch das Wirlsclmfts – ministerium in Aussidit gestellt. Nadidem neben dem Flugzeugprajekt eines gro’ien Verkehrsflugzevges die He 211 A nit Propellerturfcincn-Antrieb om 17. 11.1958 von dec DLH als torcerungswurcig bezeichnet v/urde, eiwies sich die Hoffnjng dcr dcjlsciien Luflfahrtindu- strie, Mittel fur derortige fcrtwicdungen zu erhalten al$ triigerisch. Trotzdcm crbeite-c in cen kommenden Jahren die Ernst Heinkel Flugzeuqbau GmbH auf eigene Kosten an dcm Pro ckt He 211 weiter, so daB nunmehr fogonde Projcktvorschldgc zur Diskussion stehen:
HEINKB. He 211 A-l (Ausfuhrung 1961) mit Propel – lerlurbiren-Antrieb und die
HEINKEL He 211 B-l iAusfjhrung 1961] mit reinem Strahlantrieb durch Aftfan-Strahlturbinen.
Die allgeneinen CJberlegungen fur dieses Projckt besieren auf dcr Annahme, daB durch eine genugend groBc Anzahl Flugzeune die Entsvick lungs kosten pro Flugzeug riedr g gehalten vverden konnen, d. h. daB demit cin sveifer Absotzkreis bezuglich der Verwen – dung angesprochen werden muB. Die Auslegjng der He 21 ‘ wirde deshalb auf folgende EinsotzmSglich – keiten hin obgestimmt:
1. auf den regularen Luftverkchr, deren E nnohmen auf den geflogenen Pcrsonenkilomefer beruhen;
2. auf ccn Chortcr-VerkeFr fur Touristik – und Bader-
diensti
3. fur groOc Induslriefirnien mil Redcrf an Exekutiv – Flugzeugen und scilieGlich
4. fur staa’liche Behorden mit Bedarf an Rcise – und Saritatsflugzeugen.
Das PTL-FIvgzoug (Ausfuhrung A-l) ist unbedingt der He 211 B-l vorzuziehen, wenn es darum geht, mit einer kurzen Starlbalm uuskommen 7ii mussen. Wirtschaft – licF besserc Werle eneicht jedoch die He 211 B-l, da durch die hohe Hungeschwindigkeit in Abhdngigkcit von der Hugstrecke kurzere Zeiter erreicht werden, die
fur den Tluggast von ausschlaggebender Bedeutung sein konnen. Da nach der Erfcihrung der Deutschen Lufthansa fur die Start – und La. ndestrecken keine ftxtrcm barren Start – und Lande. it-ecken gefardert werden brauchen, liegt nunmehr das Schwergewicht des He 211-Projektes auf der Ausfuhrung B-l.
Mit der Moglichkeit Aftfan-Strahltncbwerke zu ver – wenden, sinkt die wirtschattliche Flughohe auf ein fur Kurzstrecken ertraglichcs MaB, so dafi auch cieses bis dahin unvcrmcidliche Problem gelost ist. SchlieOlich ziclt dcr Entwurfsgedonke nech der Moglichkeit, nit dcr He 211 cin Fljgzeug auf cen Markt zu bringen, welches in groBcr Anzahl nach dcm Trombahn System zum Einsatz kommen soil, d. h. daB innerhalb kleiner Zcitintcrvollc jcsveils cin Abflug stattfinden soli, um die Totzcitcn fur die Passagiere aerina zu nalten. Dar – unter versteht man cine minimale Wartezeit auf An schluBflugc und kleine Wartezeiten auf den Ab – bzw. Ankunf’sflughcifen. E n derartiges System setzt fur die Fluggesel senaften ein Flugzeug voraus, welches eine moglichst groBe Raumausnutzunq und damit verbunden eine flute Auslosfoarke t bietet. Die He 211 B-l kann deshalb einrral mit der nor-ialen Sitzo-dnung fur 22 Flucgaste anguboten werden oder aber mit einer neuarhgen Schragsitzordnung fur 24 Fluggaste, wobei die Sitze um 25 c nach innen zum Gang hin gedrehl sind.
Mit der Projekfierung der He 211 ist es der Firma Heinkel gelungen, nach dem hejtigen Stand der Flug – technik ein Flugzeug mit einer optirnalen Raumaus – nutzung zu entwerfen. Als Antrieb fur die He 211 B-l sind nach heutigem Stand 2 General-Electric CF 700 Aftfan-Triebwerke vorgesehen, die bei aLnehmender Fluggeschsvindiqkeit stark zunehrnenden Scnub liefe n. Dadurch ergebsn sich auch bei einem 2tnolorigen Flugzeug brauchbare Lcislungen im Imotcrigen lug. Die Triebwcrke sind ir Rumpfhftck einrjebout, so daB die Gera uschbclastigung fur dor Passing er – rajm optimal pering ist. Die Verdichter cer rieb – werke erholtcr. die Luff uber Einsaugkanale an der Lcitv/erknasc. Der 2. Kreis (Aftfan) dageger saugt verlangsamtc Luff aus der Grenzschicht des Rumpfes an. In Folge der Absaugung der Grenzschicht und der Vermeiduna des Totwassers hinte – dem Rumpf wird dcr Luftwidcrstand vermindert.
HEINKEL HE 211 B-l Verkehrsflugzeug |
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Verwendungszweck 3esat2unq + Possagiere (Tg. 660 mm; |
Verkehrsflugzeug 2 + 22 |
Schragsitze (Tg. 750 mm) |
2 1 24 |
Triebwerk Start leistung Nennleistung 1 eislung konstont bis H = |
2 x GC СГ 700 2x 1925 kp 2×1925 kp 0 m |
Spannwcite Lange Hohe |
14,70 m 19,15 m 4,72 rn |
Flugelflache Flochenbelastung Leisturgsbclosfung |
35 mJ 313 kg/m2 2,84 kg/kp |
Leergewicht Hetriebsgewieht Nutzlcstjng Kraftstoff normal/maxima Abfluggcwicht max. 2jl. A’cflusgcwicht |
5 5C0 kg 5865 kg 2 1-30 kg 3 030 kg 10 965 kg |
Rciscgoschwindigkcit mil max. Dauerleistung in 40C0 m Hbhe in 8000 m Hohe |
840 km/h 872 km/h |
Reichv. eite in 4000 m Hohe mit Reserve in 4000 m Hohe ohne Reserve |
730 km 1 4’30 km |
Keichv»eite in 8(!00m Hohe mit Reserve in 8C00m Hohe ohne Reserve |
1 150 km 2 090 km |
Opliinule Reichweile bis max. zul. Abfluggewicht Steigzeit auf 8003 m Hohe |
10,0 min |
Kraftstoffvcrb’ojch im Wartcflug in ICOOm Hohe in 6000 m H6he |
17,2 kg/m in 12/ kg/m in |
1-Motorenflug mit Abfluggewicht Stciglcislung in Om H6hc Gipfehohe |m = l,0m/$ec) |
6,4 m/sec 5,3 m |
Start auf Be*onbahn, Rollweg (optimol) Stortstrecke bis 10,7 m Hohe Landestrecke aus 10,7 m Hohe |
500 (540)♦ m 740 (775; 4 m 640 — m |
Startstreckc einmotcrig, Rollweg (CAB-SR 422′, Startstrecke einmotorig bis 10,7 m Hohe (CAB-SR 422) |
585 (640)* m 8C0 (835)4 m |
* Graspiste |
Cbef-Projekteur Direktor S. Gunter, <ler geistige Voter der Hein – kel He 211 mit dem Mo del I der В-1-Ausfuhrung.
Am 8. Mtirz 1962 wurde das Pro – jekt He 211 crstmals der Offent- lichkeit anloGlich einer Presse – konferenz zuganglich gemacht.
HEIN KEL-FLUGZEUGTYPEN