Die »Juttkers-Fokker Werke A. G.« vom Oktober 1917 bis Dezember 1918

Prof. Flugo Junkers, einer der ersten Flugpioniere, wurde 1S59 in Rheydt geboren. Von 1897-1912 war Junkers als Professor and der Technischen Hochschule in Aachen tatig. Seit dem Jahr 1908 befasste er sich theoretisch mit dem Flugzeugbau und entwarf im Jahre 1909 ein Ganzmetall-Nurfliigelflugzeug, welches er zum Patent anmeldete und dieses im Jahre 1910 erhielt. 1913 errichtete Junkers in Aachen den ersten Windkanal auf deutschem Boden. Das erste Flugzeug wurde von ihm im Jahre 1914 in Dessau begonnen und machte am

11. Dezember 1915 seinen Jungfernflug. Allgemein wird die Ansicht vertreten diese Maschine sei das erste Ganzmetall-Flugzeug gewesen. Dies stimmt so aber nicht, da vor ihm bereits im Jahre 1912 Dr. Fritz Fluth ein Ganzmetall-Flugzeug realisierte, welches er wahrend der Allgemeinen Luftfahrzeug-Ausstellung in Berlin zeigte. Die Firma »Junkers u. Co.« in Dessau wurde im Jahre 1895 gegriindet und baute zunachst Gasbadeofen und Kalorimeter. Ab 1915 wurden in den Werken in Dessau auch Metallflugzeuge Hergestellt, deren Hauptverarbeitungs-Material Eisenblech war. Die Firma wurde besonders durch Ihre robusten Flugzeuge aus der Zeit bis 1945 Weltbekannt. [38] [39]

Um die, durch den Kriegseintritt der vereinigten Staaten in Bedrangnis geratene deutsche Heeresfiihrung durch eine leistungsstarkere Industrie zu untersmtzen, entstand der durch Major F. Wagenfuhr im Rahmen des Hindenburg-Programms ‘) ausgearbeitete und geforderte Plan, grofie deutsche Riistungsbetriebe zur Kooperation und engeren Zusammenarbeit zu bringen. Im Zuge dieser Anstrengungen beriet sich Wagenfuhr diesbeztiglich mit Hugo Junkers und Anthony Fokker. Beide erklarten sich damit einverstanden und so wurden am 20.Oktober 1917 die Junkers-Fokker Werke in Dessau gegriindet. Am Ende lief es darauf hinaus, dafi sowohl Junkers als auch Fokker nicht in der erhofften und fruchtbaren Weise zusammenarbeiten konnten und, anstatt gemeinsame Sache zu machen, und dafiir zu sorgen, dafi das Vaterland mit brauchbaren Flugzeugen beliefert werden konnte, ihre Verbindung bald darauf wieder losten2 [40]). Fokker, der in der Zeit mit Junkers als Geschaftsfiihrer der Junkers-Fokker Werke natiirlich auch Einblick in die Planungen der Firma Junkers hatte, und verschiedene Flugzeuge der Firma fliegen konnte, wurde von den Versuchen Junkers freitragende Tiefdecker zu bauen inspiriert. Und obwohl Hugo Junkers ein Patent darauf besafi, Tragfltigel von Flugzeugen freitragend unter dem Rumpf hmdurchzufiihren, verfolgte Fokker genau diese Linie bei seinen spateren Flugzeugen V.23 und V.25, die beide am zweiten Vergleichsfliegen in Adlershof teilnahmen[41]).