Das Fehlen geeigneter Triebwerke undAbhilfe durcb den neuen B. M. W.-Motor
Ein grower Nachteil, den die Luftfahrtindustrie zu beklagen hatte, war die mangelnde quantitative und qualitative Versorgung mit leistungsstarken Triebwerken. Die Alliierten waren in der Lage ihre Flugzeuge mit Motoren auszuriisten deren Leistung zum Teil weit iiber 300 PS lagen. Die deutsche Luftfahrtindustrie konnte die langste Zeit des Krieges gerade mal auf Triebwerke zuriickgreifen deren Leistung zwischen 100 und 160 PS lagen.
Im Laufe des Jahres 1918 brachte die Firma Benz ein neues Triebwerk heraus, das schon immerhin 240 PS erbringen sollte. Es drehte sich hierbei um den hochverdichtenden Motor Bz. IVii. Einer dieser Motore wurde von Fokker versuchsweise in eine weitere Variante der V. ll, der V.24 eingebaut. Zwar wies dieses Flugzeug eine extrem gute Steigzeit auf, war aber auf Grand des schweren Triebwerks nicht wendig genug. Der Motor wog immerhin 387 kg. Die Suche nach einer optimalen Antriebseinheit fur die Fokker D. VII ging also wetter. Im Nachhinein wissen wir, dafl die Leistungsfahigkeit dieses ohnehin schon ausgezeichneten Jagers durch die Verwendung eines neuen Triebwerkes noch um einiges gesteigert werden konnte1).
Die Bayerischen Motorenwerke entwickelten den ca. 185 PS starken 6-Zylinder Reihenmotor B. M.W. III. Eines dieser Triebwerke wurde von Fokker in den zweiten Serien D. VII eingebaut. Die genauen Daten dieses Doppeldeckers wurden ermittelt und es schien als ware mit dem Triebwerk der Bayerischen Motoren-Werke das ideale Antriebsaggregat fur den D. VII gefunden. Dieser Motor war in der Lage die Flugeigenschaften des Doppeldeckers bis zur Perfektion zu bringen. Besonders die Leistungskraft des Motors in grofter Hohe war hierbei von Vorteil[33] [34]).
Die Liefermengen von B. M.W. waren nicht groft genug, um alle D. VII Maschinen damit auszuriisten. Somit erhielten die meisten den Daimler 6-Zylinder.
Auch an der Front hatte sich die bessere Leistungsfahigkeit des Flugzeugs herumgesprochen wenn es mit dem B. M.W.-Triebwerk versehen war und so war jeder Pilot der Einheiten, die mit den neuen Jager ausgeriistet wurden, erpicht darauf, einen so motorisierten Fokker D. VII zu bekommen. Der Fokker D. VII mit dem B. M.W.-Motor iibertraf auch die Leitungen des neuen Pfalz D. XII Jagers’).