Der weitere Ausbau der Firma Fokker bis гит Jahr 1913
Im Oktober meldete sich Fokker mit einem Fokker-Eindecker zur Teilnahme an der Johannisthaler Hersbstflugwoche. Von den 38 Teilnehmern erhielt Fokker mit einer 100 PS Argus-Spinne die Startnummer 17. Im Wettbewerb um die kiirzeste Anlaufstrecke stand Fokker ganz hinten an mit einer Wegstrecke von 134,68 m. Fiir die Wertung wurde hierbei das Mittel aus den drei kiirzesten Anlaufen gerechnet. Vor ihm lagen die Flieger Rupp auf Albatros-Doppeldecker mit nur 50,71 m; Buchner auf Aviatik-Doppeldecker mit 62,13m; Lindpaintner auf AGO-Doppeldecker mit 68,78 m; Kruger auf Harlan-Eindecker mit 97,66 m; Stoffler auf L. V.G.-Eindecker mit 101,28m; Thelen auf Albatros-Doppeldecker mit 120,18 m; Keidel auf Rumpler-Taube mit 129,33 m; und zu guter vorletzt Boutard auf Melli-Beese-Taube mit 129,73 m. Im Wettbewerb um die Grofite Gesamtflugzeit erreichte Fokker 134 Minuten. Die kiirzeste Zeit in der Luft erlebte Krieger auf einem Jeannin-Eindecker mit nur 4 Min. Die Langste Zeit erreichte Sedlmeier auf Wright-Doppeldecker mit 456 Minuten. Beim Wurfwettbewerb gelangen Fokker – wie iibrigens den meisten Teilnehmern – zwei Treffer. Uberboten tvurde er hierbei nur durch Stoffler auf L. V.G.-Eindecker mit 4 Treffern. Den Hohenpreis gewann Fokker mit einer Flughohe von 3095 m. An Geldpreisen erhielt er wahrend der Herbstflugwoche 167S,57 Mark. Daniberhinaus wurde er fiir den hochsten Flug noch vom Herr Minister der offentlichen Arbeiten mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet4).
Gegen Jahresende 1912 bot er den Briten sosvie den Hollandern seine Flugzeuge zum Kauf an. Trotz der Vorfiihrung der eindrucksvollen Leistungen lehnten beide ab. Statt Profit aus seinen Bemiihungen zu ziehen, kosteten ihn seine Anstrengungen etwa 40.000,- Gulden des Geldes seines Vaters.
Auch an das zaristische Rufiland wollte Fokker seine Flugzeuge verkaufen. Die russische Armee veranstaltete emen Wettbewerb, dessen Gewinner sechs seiner Flugzeuge abgenommen bekommen sollte. Fokker nahm erne Spinne mit nach St. Petersburg, konnte aber nicht den gewiinschten Erfolg davontragen.
Auf Grund seiner Bemiihungen in Russland lernte Anthony Fokker dort die junge Fliegerin Ljuba Galantschikoff kennen. Das hiibsche Fraulein Galantschikoff war von der "Spinne" so begeistert, dafi sie sich kurzentschlossen mit Fokker nach Johannisthal begab, um don eines dieser Flugzeuge zu erwerben. In der folge fiihrte Ljuba Galantschikoff eine Reihe aufsehenerregender Fliige mit diesem Flugzeug durch. Im [3] *)
November 1912 konnte sie mit Fokkers Flugzeug sogar den Hohenweltrekord der Damen um bald das Dreifache iiberbieten.